Die Wirkung von Musik auf den menschlichen Körper

junger Mann hoert Musik

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Jeder Mensch, der über ein funktionierendes Gehör und eine gesunde Psyche verfügt, kennt das in mehr oder weniger intensivem Ausmaß:

Musik versetzt uns in romantische, beruhigende oder aggressive Stimmung. Musik rührt uns in gewissen Momenten zu Tränen oder lässt uns tanzen und singen.
Musik hilft, die Seele baumeln zu lassen und die Gefühle auszubalancieren, regt an und intensiviert Gemütsverfassungen. Musik führ uns zum Träumen, zu Melancholie oder Euphorie.

Warum genau kann Musik uns derartig beeinflussen? Welche Fakten aus der Wissenschaft, belegt durch Versuche und Messungen, beschreiben die Wirkung von Musik auf den menschlichen Körper?

Gefühle, besser gesagt Emotionen, das weiß man heute, stammen aus der “Seelenmaschine” Gehirn. Es handelt sich hierbei um körperlich-seelische Reaktionen auf Reize aus der Umwelt , die aufgenommen und verarbeitet werden. Nach heutigem Wissensstand geschieht dies überwiegend im limbischen System, dem Teil unseres Gehirns, das evolutionsgeschichtlich vor dem Großhirn entstand.

Beim Hören von Musik gelangen die Klangsignale aus dem Ohr ins cortische Organ, wo feine Haarzellen die Schallwellen in elektrische Impulse umwandeln. Diese werden sowohl ins Kleinhirn, das Körperbewegungen und Gleichgewichtssinn steuert, zum limbischen System als auch ins Großhirn, das für die höheren Funktionen des Bewusstseins zuständig ist, geleitet.

Generell kann man zwischen beruhigender und anregender Musik unterscheiden.
Entspannende Wirkung setzt ein bei Musikstücken mit unter 72 Schlägen pro Minute, besonders bei Moll-Tonarten, Legato und die stark harmonischen Charakter besitzen.
Sie bewirken Verlangsamung der Körperrhythmen, also Abfall des Blutdrucks, der Atemfrequenz und des Herzschlags. Sie führen zu verengten Pupillen und geringerem Hautwiderstand.
Stimulierende Folgen wurden bei Musik mit über 72 Schlägen pro Minute, vornehmlich bei Dur-Tonarten, mit starker Akzentuierung beobachtet. Es kam zu einer Steigerung der Körperrhythmen, rhythmischen Muskelkontraktionen oder Rauschzuständen.

Die heutige moderne Medizin nutzt Musik in der Schmerztherapie, Geburtshilfe und Neugeborenenbetreuung. Sie findet Anwendung zur Beschleunigung postoperativer Heilungsprozesse, zur Behandlung von Depressionen, Asthma, Drogen- und Alkoholvergiftung.
Wirkungsvoll erwies sich der Einsatz von Musik zur Angstminderung, bei der Arbeit mit geistig Behinderten, Lernbehinderten, Komapatienten sowie bei psychologisch-psychiatrischen Problemfällen.

Bereits das ungeborene Kind hört ab dem 22. Tag im Mutterleib eine Symphonie aus Herzschlag, Atem, Stimme der Mutter und dem entfernten Klang der sie umgebenden Welt.